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ja ein Wort sagen können.
Da hielt es Emilio nicht mehr aus, und er
versetzte ihm einen rechten Haken. Sein
Bruder ging sofort zu Boden.
 Was zum Teufel soll das! , schrie Estefan.
Seine gesamte Selbstkontrolle aufbietend
sagte Emilio kalt:  Du bist zu weit gegangen.
Pack deine Sachen und verschwinde!
 Ist dir diese verlogene Nutte wichtiger als
dein eigen Fleisch und Blut?
 Isabelle besitzt mehr Ehrgefühl im klein-
en Finger, als du in deinem ganzen vergeu-
deten Leben haben wirst.
 Das wirst du noch bereuen , presste
Estefan zwischen den Zähnen hervor.
 Das Einzige, was ich bereuen muss, ist
das Vertrauen, das ich wieder einmal um-
sonst in dich gesetzt hatte , antwortete
Emilio.
 Sie benutzt dich doch nur. Wie damals.
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 Du hast doch keine Ahnung, Estefan.
 Ihr Vater war nicht gerade begeistert, als
ich ihm sagte, dass ihr heiraten wollt.
 Du hast ihm das gesagt?
 Grund genug, mir dankbar zu sein. Du
hast etwas Besseres verdient als sie.
 Dann bist du ein noch größerer Idiot, als
ich dachte. Anscheinend weißt du nicht, was
du angerichtet hast.
 Ich habe dir viel erspart, das kannst du
mir glauben.
Am liebsten hätte Emilio seinen verkom-
menen Bruder windelweich geprügelt.
Stattdessen atmete er tief durch und sagte:
 Nimm deine Sachen und hau ab. Du bist die
längste Zeit mein Bruder gewesen.
Während sein Bruder packte, rief Emilio ihm
ein Taxi, denn Estefan war viel zu betrunken,
um Motorrad fahren zu können. Trotzdem
protestierte er, als Emilio ihm die Schlüssel
wegnahm.
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 Ruf mich an, wenn du weißt, wo du unter-
kommst. Dann lasse ich dir die Maschine
vorbeibringen.
Schließlich wankte Estefan zum Taxi,
wobei er wilde Flüche und Drohungen aus-
stieß. Emilio wartete, bis es losfuhr, dann
schloss er die Haustür, nahm seine Ak-
tentasche und ging nach oben. Isabelle hatte
auf der Bettkante gesessen, aber sie sprang
auf, als er ins Schlafzimmer kam.
 Er ist weg, und zwar für immer , in-
formierte er sie.
Sie atmete erleichtert auf.
Nachdem er den Aktenkoffer abgestellt
hatte, nahm er Isabelle in die Arme.  Es tut
mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, was für
eine miese Tour er fährt, hätte ich nie zuges-
timmt, dass er hier wohnt. Und ich hätte
dich nie mit ihm allein gelassen.
 Er sagte, er sei in mich verliebt , sagte sie
mit zitternder Stimme.  Ich hatte ja keine
Ahnung & 
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 Wenn ich daran denke, was passiert wäre,
wenn ich heute nicht früher nach Hause
gekommen wäre &  Er hielt sie ganz fest.
 Nun wird er vermutlich allen erzählen,
dass ich bei dir wohne , bemerkte Isabelle.
 Davon gehe ich aus.
Traurig blickte sie ihn an.  Wenn ich heute
noch gehe, dann wird vielleicht alles nicht so
schlimm. Du kannst behaupten, ich sei nie
hier gewesen, und ich sage dasselbe. Kein
Mensch wird es herausfinden.
Man hatte sie fast vergewaltigt, und sie
machte sich Sorgen um seinen guten Ruf.
Wie sehr er ihr doch unrecht getan hatte!
 Du gehst nirgendwohin, Izzie.
 Aber & 
 Es ist mir egal, ob die Leute wissen, dass
du hier bei mir wohnst.
 Warum?
 Weil du unschuldig bist.
 Woher willst du das wissen?
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 Ich weiß es einfach , sagte er mit fester
Stimme.
Daraufhin schwieg sie verblüfft.
 Wir müssen miteinander reden, Izzie. Ich
möchte, dass du mir etwas erzählst.
Sie sah ihn zweifelnd an.
 Was hat dein Vater getan, als er erfuhr,
dass wir davonlaufen wollten?
 Wieso glaubst du, er wusste davon?
 Weil Estefan es ihm gesagt hat.
Sie schwieg nachdenklich.
 Er wollte sich an mir rächen, weil er eifer-
süchtig war , erklärte Emilio.
 Ich habe mich immer gefragt, wie mein
Vater davon Wind bekommen hatte.
 Hat er es deswegen getan?
 Was?
Er holte die Krankenakte aus seiner
Tasche und gab sie Isabelle. Als ihr Blick da-
rauf fiel, erbleichte sie und musste sich auf
die Bettkante setzen.
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 Die Gehirnerschütterung und die Rippen-
prellungen gehen auf sein Konto, nicht wahr,
Izzie? , fragte er leise und setzte sich neben
sie.
Während sie in der Akte blätterte, fragte
sie:  Woher hast du die?
 Warum hast du nie etwas gesagt, Izzie?
Warum hast du mir verschwiegen, dass er
dich misshandelte?
Sie legte die Akte auf das Bett, ihre Miene
war wie versteinert.  Weil es nichts genutzt
hätte.
 Ich hätte dir bestimmt helfen können ,
widersprach er.
Sie schüttelte den Kopf.  Uns konnte
niemand helfen.
 Uns? Hat er deine Mutter auch so
gequält?
 Mein Vater hatte immer Wut im Bauch.
Aber wenn es eine himmlische Gerechtigkeit
gibt, dann schmort er jetzt in der Hölle.
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Erneut fragte Emilio sich, wie er so blind
hatte sein können.  Ich weiß, dass du nicht
darüber sprechen möchtest, aber es ist
wichtig für mich, zu wissen, weshalb du mich
damals wegen Leonard Betts verlassen hast.
 Um meine Mutter zu schützen.
 Deine Mutter?
Sie nickte.
 Erzähl es mir.
Sie nagte an ihrer Unterlippe und knetete
nervös ihre Hände.
 Bitte, Isabelle , sagte er und streichelte
ihre Hände.
 Als mein Vater das mit uns herausgefun-
den hatte, schlug er mich. Danach verkün-
dete er, er würde mich enterben, wenn ich
dich wiedersehen würde. Ich sagte ihm, das
sei mir egal, ich würde dich auf jeden Fall
heiraten und meine Mutter mitnehmen.
Nichts und niemand könne mich aufhalten.
Sie holte tief Luft, ehe sie fortfuhr.  Er dro-
hte mir, wenn ich das täte, würde meiner
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Mutter etwas zustoßen. Sie würde einen  Un-
fall haben. Sie schaute Emilio an.  Das war
keine leere Drohung. Mein Vater war zu al-
lem fähig. Er verprügelte auch meine Mutter
so sehr, dass sie eine Woche das Bett nicht
verlassen konnte.
Was für ein Bastard, dachte Emilio. Ihm
wurde schlecht, wenn er daran dachte, was
die beiden Frauen ausgestanden hatten.  Hat
er dich gezwungen, Betts zu heiraten?
 Nicht direkt. Normalerweise hat er immer
darauf geachtet, dass niemand etwas von
seinen Gewalttaten mitbekam. Nach außen
hin gab er immer den braven, fürsorglichen
Familienvater. Aber dieses eine Mal war es
ihm gleichgültig. Er schrie und tobte. Zum
Glück kam Lenny, ein Freund der Familie,
vorbei, dem sofort klar wurde, was gerade
vor sich ging. Er wollte die Polizei rufen,
aber meine Mutter bat ihn, es nicht zu tun.
 Warum? Die hätten euch doch helfen
können.
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 Von wegen! Meine Mutter hat doch An-
zeige erstattet. Mehrmals. Aber mein Vater
hatte beste Kontakte, und jedes Mal verlief
die Sache im Sande.
Das hatte Alejandro ihm auch erzählt.
 Da Lenny also meiner Mutter nicht helfen
konnte, sah er zu, dass er wenigstens mich
aus der Hölle befreite. Er wusste genau, dass
mein Vater einer Heirat zustimmen würde.
 Mit einem Mann, der über zwanzig Jahre
älter war als du?
 Es ging ihm um das Geld. Lenny beglich
seine Spielschulden, dafür bekam er mich.
 Du wurdest verkauft?
Sie zuckte die Achseln.  Mehr oder
weniger.
 Und wie war der Kurs für eine neun-
zehnjährige Jungfrau?
Izzie senkte die Lider.  Ich weiß es nicht.
Mehrere Hunderttausend? Vielleicht auch
eine Million? Lenny wollte es mir nie
erzählen.
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 Warum hast du nicht versucht, mir die
Wahrheit zu sagen? Wir wären sofort mit-
samt deiner Mutter abgehauen. Ich hätte
deinen Vater eher umgebracht, als zuzu-
lassen, dass er dich misshandelt.
 Genau deswegen habe ich geschwiegen:
Weil ich dich nicht in Gefahr bringen wollte!
Mein Vater war schließlich zu allem fähig, er
hätte dir garantiert etwas angetan. Deswegen
habe ich mich von Lenny in Sicherheit bring-
en lassen. Und ich dachte, du wärst dann frei
und könntest dich neu verlieben.
Seltsam, dachte Emilio. Da habe ich ihren
Ehemann jahrelang verabscheut, und nun
bin ich ihm fast dankbar. Wenn Leonard [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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