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Haus und schlaft in einem Bett, dachte Clemmie und zügelte ihre ausschweifenden Fantasien
angesichts der Vorstellung, einen ganzen Abend lang Guys Ersatzfrau sein zu dürfen. Er ist
schwul, du dumme Nuss. Vergiss das nicht. »Die Snepps an der Nase herumzuführen wäre also
gebongt  jetzt lass mal sehen, welche weiteren Aufträge wir unter Dach und Fach bringen
können.« YaYa griff sich den Kalender. »Hm, ein paar müssen wir umbuchen und dann die
Schautafel auf den neuesten Stand bringen. Ich bemühe mich immer, Alternativtermine
anzubieten, anstatt abzusagen, weil wir schon gebucht sind. Aber der Rest geht wohl in Ordnung.
Ich rufe ein paar Leute an und bestätige die Termine, den anderen kannst du E-Mails schicken.
Sch?n ? nur diese beiden sind ein wenig speziell.? Clemmie besah sich Guys große Krakelschrift.
»Steeple Fritton  ist er dort nicht erst gestern gewesen?« YaYa nickte. »Anfrage für eine
Hochzeit. Am Valentinstag nächstes Jahr. Wie süß. Und wenn du versprichst nicht zu sagen, dass
ich es dir verraten habe, das ist auch Guys Geburtstag.« »Gibt s doch nicht!« Clemmie war ganz
verzückt. »Passt ja perfekt! Guy kam am Valentinstag zur Welt! Äh & ich meine & « »Ich weiß
genau, was du meinst. Als wir noch zur Schule gingen, bekam er säckeweise Glückwunschkarten
zu beiden Anlässen. Der arme Briefträger hätte sich fast einen Leistenbruch geholt.« YaYa
lachte, und die Zigarette tanzte zwischen ihren glänzenden sinnlichen Lippen. »Allerdings gibt es
mit dieser speziellen Hochzeit offenbar Komplikationen und der Typ, mit dem sich Guy gestern
getroffen hat, musste in letzter Minute alles abblasen. Wirkt alles ein bisschen wie eine
Nachtund-Nebel-Aktion. Wir müssen so bald wie möglich noch mal hinfahren, um
herauszufinden, was genau da gewünscht wird. Willst du das übernehmen?« Clemmie nickte.
»Ich weiß, wo Steeple Fritton ist. In Richtung Upton Nervet  eines dieser wirklich malerischen
kleinen Berkshire-Dörfer. Aber ich weiß bei Weitem noch nicht genug über The Gunpowder Plot,
um das alleine durchziehen zu können.« »Dann fahren wir gemeinsam«, sagte YaYa und blätterte
im Kalender. »Du und ich. Guy kann sich ums Büro kümmern, solange wir weg sind. Da kannst
du mal lernen, wie man so was abwickelt.« »Wunderbar. Aber was ist daran so kompliziert?« »Es
soll eine geheime Hochzeit sein, Süße. Der Bräutigam arrangiert alles ohne Wissen der Braut.
Guy sagt, er will so tun, als gingen sie zur Hochzeit von jemand anders, und m?chte die
Gl?ckliche ?berraschen, wenn sie beim Standesamt sind.? »Ach du liebe Zeit! Und wenn sie ihn
nicht heiraten will?« »Das Risiko will er offenbar auf sich nehmen. Mutiger Junge. Ich werde ihn
also nächste Woche dazwischenschieben, okay? Dienstag, wenn ihm das recht ist. Wie hieß er
gleich noch mal? Ach ja, Ellis Blissit, und da ist auch seine Handynummer, ich rufe ihn also
heute Nachmittag an. Schön, der andere Auftrag, den wir klären müssen, ist noch eine Hochzeit.
Ich liebe Hochzeiten, du nicht auch?« Da es nicht so aussah, als ob sie selbst jemals eine erleben
würde, war Clemmie sich nicht ganz sicher, aber sie nickte trotzdem. »Und wo findet die statt?«
»In Milton St. John bei Charlie Somerset und Jemima Carlisle. Anfang Dezember. Sie rief letzte
Woche an.« »Ist Milton St. John nicht dieses Dorf mit den Pferderennen? In der Nähe von
Newbury? Von Charlie Somerset habe sogar ich schon gehört. Mein Onkel Bill hat ein kleines
Vermögen gewonnen, als er noch Jockey war  ich meine natürlich Charlie Somerset, nicht mein
Onkel Bill.« »Unheimlich sexy, der Bursche«, meinte YaYa anerkennend. »Wirklich
durchtrainiert. Ich meine natürlich Charlie Somerset, nicht deinen Onkel Bill  obwohl ich da
auch falsch liegen könnte, schließlich bin ich deinem Onkel Bill ja noch nie begegnet.« »Du
liegst schon richtig.« »Schade. Aber wie dem auch sei, für diese Show werden wir mehrere
Besuche machen müssen, Charlie und Jemima wollen wegen der Pferde nämlich ein
geräuscharmes Feuerwerk, also werden wir ihnen ein paar Videoaufnahmen bringen und etwas
entsprechend Hübsches, Festliches, aber Lautloses austüfteln. Soll ich dich mit Guy daf?r
eintragen? Sagen wir, Ende n?chster Woche?? »Klingt gut«, seufzte Clemmie glücklich. »Ja, sehr
gerne.« »Allerdings«, YaYa blätterte im Kalender, »hat Jemima um eine Vorbesprechung
gebeten, damit sie unser Timing mit dem übrigen Unterhaltungsprogramm der Hochzeitsfeier
abstimmen kann. Sie hat gesagt, wir müssen uns vielleicht auswärts irgendwo mit ihr treffen, weil
sie mit all den Hochzeitsvorbereitungen in letzter Minute so viel zu tun hat. Die Ärmste klang
total abgehetzt. Wenn du den zweiten Termin also mit Guy machst, wie wär s, wenn du den
ersten allein übernimmst, nachdem Guy dich ja nun zur festen Mitarbeiterin erklärt hat? Wir
müssen nur kurz Jemima anrufen und für euer Treffen den passenden Zeitpunkt am passenden
Ort austüfteln. Einverstanden?« »Wunderbar! Ich bin sicher, das kriege ich hin. Soll ich die
anderen Termine auch gleich abklären?« »Ach, lass uns erst noch eine Tasse Kaffee trinken«,
sagte YaYa, nahm Suggs hoch und brachte ihn zu seinem Minisofa. »Und dazu ein süßes
Teilchen. Es geht doch nichts über etwas Süßes in der Mittagspause. Ich mach den Kaffee und du
holst die Teilchen. Sie sind im Kühlregal in der Speisekammer.« Da Clemmie es geschafft hatte,
in den letzten vierundzwanzig Stunden nichts Gesundheitsschädliches zu essen, und weil es so
ein toller Tag war, hatte sie keinerlei Schuldgefühle, einer Tonne Kalorien mit Schlagsahne zu
frönen, bevor sie wieder an die Arbeit ging. Sie hob vorsichtig den Karton aus dem
Vorratsschrank, dachte auch daran, die Tür gegen Suggs Raubzüge zu verriegeln, und
betrachtete erneut die Wand mit den Fotos. Tarnia Snepps machte eindeutig einen lüsternen
Eindruck. Dennoch würde es sicher Spaß machen, ihren Tagtraum auszuleben und so zu tun, als
w?ren sie und der hinrei?ende Guy ein Paar ? selbst wenn es nur eine Scharade f?r einen einzigen
Abend w?re. »Oh  die sieht aber gut aus!« Clemmie zeigte auf das Foto einer klassisch schönen
blonden Frau mit vier engelhaften Kindern, die in einem weitläufigen und makellos gepflegten
Sommergarten an einem Holztisch saßen. »Und diese Kinder! Alle vier  blond und so süß. Die
sehen ja aus wie aus dem Werbefernsehen. Sind das auch Kunden von The Gunpowder Plot, für
die ihr ein Feuerwerk veranstaltet habt?« YaYa kam durch die Küche getänzelt und spähte über
Clemmies Schulter. »Ach die«, sagte sie abfällig. »Guy nimmt das Bild immer wieder ab, und ich [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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